Von akuten zu chronischen Rückenschmerzen: Die Bedeutung der Cytokinen

Im letzten Blogartikel habe ich Zytokine erwähnt und welche Rolle die bei der Degeneration spielen.

Wie es speziell bei Patienten mit Rückenschmerzen aussieht, werde ich in diesem Beitrag beschreiben.

Vielleicht hilft uns das bei der Beantwortung der Frage, warum sich bei einigen Patienten die Schmerzen bessern und bei anderen chronisch werden.

Welche Zytokine sind für uns  wichtig?

Es wurde festgestellt, dass die Serumproteinspiegel und Serum-mRNA-Spiegel der oben genannten Zytokine bei Patienten, die kategorisch stärkere Rückenschmerzen verspüren, alle signifikant höher sind.

Eine Studie von Uçeyler et al. untersuchte die Zytokinprofile von Patienten mit schmerzhaften und schmerzlosen Neuropathien.

Patienten, die Schmerzen verspürten, hatten höhere Spiegel an proinflammatorischen Zytokinen im Serum.

In einer anderen Studie verglichen Wang et al. zwei Patientengruppen, eine mit leichter und eine mit schwerer Ischialgie.

Die Konzentrationen von IL-6 und IL-8 waren bei Patienten mit schwerer Ischialgie höher, nicht nur im Vergleich zu den Kontrollen, sondern auch im Vergleich zu Patienten mit leichter Ischialgie.

Die Serumproteinspiegel und die mRNA-Expression von TNF-α waren bei Probanden mit intensiveren chronische Rückenschmerzen signifikant höher.

Bei Patienten mit schmerzhaften Neuropathien sind sie etwa doppelt so hoch wie bei Patienten mit schmerzlosen Neuropathien und gesunden Kontrollpersonen.

Der doppelte TNF-α-Serumspiegel wurde bei Patienten mit schwerem Fall von Ischias im Vergleich zu Patienten ohne Ischias festgestellt. 

Anti-entzündliche Zytokine

Es gibt auch die entzündungshemmenden Zytokine IL4 und IL-10, die  die Synthese entzündungsfördernder Zytokine hemmen können.

Bei schmerzfreien Neuropathiepatienten wurde eine höhere Serum-mRNA dieser entzündungshemmenden Zytokine festgestellt. Sie waren auch bei leichtem Ischias im Vergleich zu schweren Fällen erhöht.

Was hat das alles zu bedeuten? 

Ein möglicher Schluss daraus wäre, dass wir uns bemühen sollten, die Werte proinflammatorischer Zytokine zu senken und die Werte antiinflammatorischer Zytokine zu erhöhen. 

Ist das möglich und wie können wir das erreichen? Damit werden wir uns im nächsten Blogbeitrag befassen.

Quelle: Aysha N. Khan et. al. Inflammatory biomarkers of low back pain and disc degeneration: a review. Ann N Y Acad Sci. 2017 December ; 1410(1): 68–84. doi:10.1111/nyas.13551.